ChatGPT in der Schweiz datenschutzkonform nutzen

Warum Datenschutz bei ChatGPT wichtig ist.

ChatGPT ist superpraktisch – keine Frage. Doch wenn du das Tool im Unternehmen nutzt, stellt sich schnell die Frage: Was passiert mit den Daten, die du eingibst? Besonders, wenn es um personenbezogene oder vertrauliche Informationen geht. In der Schweiz gibt das Datenschutzgesetz (DSG) klare Regeln vor – ähnlich wie die DSGVO in der EU.

Kurz gesagt: Wenn du ChatGPT ohne datenschutzrechtliche Absicherung verwendest, kann das heikel werden. Vor allem dann, wenn du Personendaten verarbeitest. Deshalb brauchst du – wie bei jedem anderen Dienstleister auch – einen sogenannten Auftragsbearbeitungsvertrag. OpenAI bietet dafür ein sogenanntes Data Processing Addendum (DPA) an.

Was ist das OpenAI-DPA – und brauche ich das wirklich?

Das DPA von OpenAI ist ein Vertrag, der regelt, wie OpenAI mit deinen Daten umgeht. Wichtig: Dieses DPA bekommst du nur, wenn du eine Business-Version von ChatGPT nutzt – also ChatGPT Team, Enterprise oder die API. Die Gratis- oder Plus-Versionen sind für den geschäftlichen Einsatz tabu, sobald Personendaten ins Spiel kommen.

Mit dem DPA verpflichtet sich OpenAI, deine Daten nur gemäss deinen Weisungen zu verarbeiten. Das bedeutet konkret:

  • Keine Verwendung deiner Daten für das Training der Modelle

  • Klare Regeln zur Löschung und Datensicherheit

  • Transparente Angaben zu Subunternehmern

Das DPA basiert auf der DSGVO – unser Schweizer DSG wird zwar nicht namentlich erwähnt, aber die Anforderungen sind so ähnlich, dass es in der Praxis passt. Wichtig ist einfach: Du brauchst das DPA, sonst ist die Nutzung von ChatGPT mit Personendaten rechtlich nicht sauber.

Was sagen Schweizer Expert:innen?

Die bekannte Kanzlei VISCHER sagt klar: Finger weg von ChatGPT Free im Unternehmen. Nur mit einer Business-Version und einem DPA bist du auf der sicheren Seite. Auch der EDÖB (Eidgenössischer Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragter) hat dazu schon eine Warnung herausgegeben.

Besonders wenn du in einer Branche mit hohen Anforderungen an Vertraulichkeit arbeitest – z. B. im Gesundheitswesen oder als Anwalt – solltest du besonders vorsichtig sein. Das DPA ist hier Pflicht, reicht allein aber womöglich nicht. In solchen Fällen ist weniger oft mehr: lieber keine sensiblen Daten durch KI-Tools schicken.
Die Anwälte von VISCHER haben eine wunderbare Übersicht erstellt, welche nebst den Produkten von OpenAI auf die Angebote von Google und Microsoft unter die Lupe nimmt. Hier gehts zu ihrer Version mit klickbaren Links.

Schritt-für-Schritt: So schliesst du das DPA mit OpenAI ab

Business-Version wählen

Wechsle auf ChatGPT Team, Enterprise oder nutze die API mit einem Firmenkonto.

DPA starten

Gehe zur offiziellen OpenAI-DPA-Seite und klicke ganz unten auf “Execute Data Processing Addendum”.

Formular ausfüllen

Gib deinen Firmennamen, Adresse und Ansprechperson an. Wähle als Vertragspartner OpenAI Ireland Ltd. (für CH-Kunden korrekt).

Vertrag prüfen & signieren

Du erhältst per E-Mail einen Link zur elektronischen Unterschrift.

Dokument speichern

Lade die unterzeichnete Version herunter und speichere sie sicher ab.

Intern kommunizieren

Stelle sicher, dass alle im Unternehmen nur noch über den offiziellen Account arbeiten. Stelle das Training mit Nutzerdaten ab (ist bei Business-Versionen standardmässig deaktiviert).

KI-Policy ergänzen

Lege schriftlich fest, welche Daten via KI bearbeitet werden dürfen – und welche nicht.

Fazit.

Mit dem richtigen Setup kannst du ChatGPT auch in der Schweiz datenschutzkonform nutzen. Wichtig ist der Umstieg auf die Business-Version und der Abschluss des DPA. Damit erfüllst du die gesetzlichen Anforderungen – und kannst gleichzeitig effizient mit KI arbeiten. Denk daran: Datenschutz ist kein Showstopper, sondern ein Qualitätsmerkmal.

1536 1024 Andreas Käser

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